Sonntag, 8. Mai 2011

Gewollte Armut oder verordnete Sklavenarbeit ?


...... oder wie sollte man das nennen, was unsere glorreichen Politiker an schlechter Arbeit abliefern. Versetzen wir uns doch einmal in einen jungen Mann mit abgeschlossener Berufsausbildung. Angenommen einem Metallberuf (und nicht wie immer in den Medien publiziert " Da gehen wir morgens ins Büro") Dieser junge Mann, 24 Jahre alt, wurde nicht übernommen, da in dem mittelständigen Betrieb, in dem er lernte, sagen wir, die Konnektion fehlte. Er findet keine Anstellung trotz des guten Berufsabschlusses in der ach so boomenden deutschen Wirtschaft. Da er mit seinen jungen Jahren etwas schaffen willl, läßt er sich auf Zeitarbeit ein. Nun kann er arbeiten. Heute Dortmund, 14 Tage später Hannover. Ein halbes Jahr darauf ist er als Mechaniker in München. Wie es die Natur vorgesehen lernt er bei einem Wochenendbesuch, denn es zieht ihn jedes Wochenende nach Haus zurück, ein junges Mädchen kennen. Es kommt, wie es kommen muss, oder sollte. Er lernt ein junges Mädchen kennnen. Beide beschließen nach einem Jahr eine Familie zu gründen. Eine Wohnung ist bestimmt schnell gefunden und er werden Zukunftspläne geschmiedet. "Günstig" kommt hinzu, dass er über seine ZA-Firma, sein Humankapital, in der unmittelbaren Nähe ( 30 km Arbeitsweg hin - 30 km Heimweg) an eine ander Firma verleihen ( oder sagen wir verhökern) kann.
Nun heißt es zu rechnen. Denn ohne Euros funktioniert auch ein junges Glück nicht. Das haben die zwei schon des öfteren zu spüren bekommen. Aber die Großstadt ist weit und die Versuchung nicht sparsam zu sein ebenso. Also machen beide Kasse. Er bekommt bei der Zeitarbeit - 4 Schichten rollende Woche( im Osten übrigens sehr beliebt) großzügige 1110 € Netto auf seinen Stundenlohn. Davon gehen nochmals jeden Monat 150 € auf das Zeitkonto bei welchem 250 Stunden angespart werden müssen, falls die ZA-Firma mal keine Arbeit für den jungen Mann hat. Summa sumarum bleiben unserem jungen Mann 960 € zum Leben. Könnte man denken. Da er jedoch aus nicht allzu wohlhabender Ostfamilie stammt, konnte ihm Oma nicht das gesamte Auto sponsoren. Also wurde es nur ein nicht ganz neuer Audi. 10l/100km sind nur bei einer nicht sehr jugendlich-dynamischen Fahrweise zu schaffen, sollten aber als Berechnungsgrundlage reichen. Dies bedeutet, ca 215 € Spritkosten gehen von der Lebensgrundlage ab, um arbeiten zu gehen. Somit sind wir, den Verschleiß wie Reifen, Versicherung, Reparaturkosten, usw. nicht mitgerechnet, bei sage und schreibe 745 € angekommen.
Eine echt tolle Startbasis für eine junge Familie.
Die junge Frau hat nach dem Abitur eine Lehre als Rechtsanwaltgehilfe absolviert und hatte das Glück eine Anstellung am Ort zu erhalten. ( Somit fallen bei dem Nettolohn von 980 € keine weiteren Nebenkosten an, da die junge Frau ihre Arbeitsstelle zu Fuß erreichen kann. Rechnen wir zusammen, kommen wir auf 1725 € Monatsbudget der neu zu gründenden Familie. Beide in Arbeit/Zeitarbeit stehend.
Dies ist leider in Sachsen kein fiktiver Fall. Dies ist trauriger, von der Politik verschuldeter Alltag. Da die junge Frau Abitur hat, kann man davon ausgehen, dass diese die Rechnung weiterführen wird, wenn die Frage ansteht Kind oder NICHTKIND.
Ach übrigens reden unsere Politiker ständig ( zumindestens in der temporären Nähe von Wahlen) davon, dass Arbeit sich wieder lohnen muss. Der junge Mann, eigentlich ein sehr guter und ordentlicher Mensch hat mir verraten, wo er bei der nächsten Wahl sein Kreuz macht. Und das macht mir ANGST.
Ich fordere die Regierung auf sofort Zeitarbeit abzuschaffen und richtige Arbeit wieder lebenswert zu machen, denn wir arbeiten um zu Leben und leben nicht um zu arbeiten.
Zum Vergleich noch ein Ausschnitt eines auf unsere junge Familie zugeschnittenen Hartz4 Rechners bei NULL BOCK auf Arbeit.

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